Chronik

Vereinschronik.

Der Schachverein Homburg-Erbach kann auf eine 90-jährige Geschichte zurückblicken.

Am 9. September 1932 gründeten 12 Personen, deren Namen leider nicht mehr erhalten sind, im „Sängerheim“ unseren Schachverein „SV 1932 Homburg-Erbach“.

Das erste Spiellokal unseres Vereins war das Gasthaus Stolz. Zwischenzeitlich wurde im „Hotel Bach“ am Homburger Bahnhof gespielt, dass jedoch im Krieg zerstört wurde.

Der damalige Vorsitzende Willy Sachs sorgte für den Fortbestand des Vereins und seinen Verbleib im deutschen Schachbund.

Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges wurde der Spielbetrieb wieder im Gasthaus Stolz aufgenommen.

Kurt Schwender, dessen Frau noch bis 2021 unseren Verein förderte, organisierte 1952 das 20. Stiftungsfest im Gründungslokal „Sängerheim“. Zum ersten Mal wurde mit den heute überall verbreiteten Schachuhren gespielt. Dies war zu der damaligen Zeit ein Riesenfortschritt, denn zuvor musste man, je nach Festlegung, alle drei, vier oder fünf Sekunden ziehen. Die Aufforderung hierzu geschah durch Zuruf „Weiß“ bzw. „Schwarz“ oder mittels Lautsignal durch einen Gong.

Zum 30-jährigen Bestehen organisierte Hans Spies das bisher größte Blitzschachturnier unserer Vereinsgeschichte, das damals in der Erbacher Turnhalle stattfand.

Hans Spies war auch unser erstes Mitglied mit Trainerlizenz und kümmerte sich intensiv um die Ausbildung der Schachjugend.

Unser damaliges Schachlokal „Welsch“ erwies sich als zu klein, und der Schachverein wechselte mit seinem Spielbetrieb in das beliebte „Haus Kiltau“, dessen Eigentümer gleichzeitig Mitglied im Verein war. Einige bekannte Namen langjähriger Vereinsmitglieder aus dieser Zeit sollen nicht verschwiegen werden: Hans Spies, Heinrich Rippel, Josef Barbian, Monika und Horst Schrickel, Karl Eckel, Kurt Ecker, Hans Gradl, Christian Hauswirth, Otto Höchst, Alfons Huwer, Jakob Lang, Willy Sachs, Karl Spies, Kurt Schwender, Harald Clemens, Gustav Gottfreund, Ernst Karls, Heinz Klein, Michael Koikow, Willy Lesmeister, Horst Maas, Karl Manderscheid, Karl Schrickel, Gerhard Schmidt, Ernst Hubert, Ferdinand Weber, Kurt Wolf, Karl Zöllner, Engelbert Zorn.

In den Jahren 1968 bis 1970 leitete Willy Sachs den Verein. Er wurde von Heinz Klein (bis 1. Juli 1971) abgelöst, der die Verantwortung dann an Horst Schrickel übergab. Horst Schrickel und seiner Frau Monika, selbst ausgewiesene Schachspielerin, verdankt der Verein auch die beginnende Jugendarbeit, die dann von Hans Spies, Eckehard Wendel, Günter Schiefer, Gerhard Schwenk und Josef Ludwig professionell fortgeführt wurde.

Mit dem leider zu früh verstorbenen Organisationstalent Heinrich Rippel, der 1963 – 64 schon einmal Vorsitzender war, und einer hervorragenden Mannschaft beginnt 1972 der siegreichste Abschnitt unserer Vereinsgeschichte – eine regelrechte Blütenzeit des SV 1932 Homburg-Erbach.

Heinrich Rippel führte den Verein straff, aber demokratisch. Er verstand es, Wachstumsimpulse in den unterschiedlichsten Bereichen der Vereinsarbeit zu initiieren. Gerne erinnern wir uns dabei an die Familienausflüge, die die Mitglieder des Vereins und die Angehörigen genossen. Wenn Arbeit anstand, war Heinrich Rippel in der ersten Reihe zu finden, wodurch er seine Mitstreiter immer wieder anspornte.

Unser Verein hatte damals fast 100 Mitglieder. Die Spielabende waren gut besucht, das Spielniveau erhöhte sich dank der kontinuierlichen Ausbildungsarbeit stetig.

Unser Verein verfügte damals auch über ein monatlich erscheinendes Nachrichtenorgan, die „Erbacher Schachblätter“. Schriftleiter war damals Willy Sachs, Herausgeber Lothar Stalter, der damalige unermüdliche und allseits beliebte Geschäftsführer des Stadtverbands für Sport.

Hochklassige Spieler wie Rolf Gehlen, Heinz Klein, Horst Schrickel, Gustav Gottfreund, forderten und förderten die Nachwuchsspieler. Als einzige Nachwuchsspieler aus dieser Zeit sind uns erhalten: Dr. Richard Berthold, Dr. Andreas Lange und Dr. Christoph Klein als gern gesehene und unverzichtbare Ersatzspieler.

Damals spielte der SV Homburg-Erbach in der Saar-Pfalz-Oberliga. Er verfügte mit Alexander Dietrich sowohl über den Saarlandmeister bei den Aktiven als auch über den Saarlandjugendmeister. Landesschülermeister war der talentierte Dr. Richard Berthold. Drei Meisterspieler gehörten zu unserem Verein an: Alexander Dietrich, Udo Rothaar und Hans Joachim Wiwie. Zur Spitze des Vereins zählten die Nachwuchsspieler Manfred Fischer, Siegried Kunz, Gerhard Waldner, Dieter Warken, Volkhard Hetzer, Andreas Lange, Jörg Kühn, Ulrike Tilmany und zwei junge Schüler Michael Wilbert und Frank Gaßner. Diese Spielerriege nahm auf nationalen sowie internationalen Turnieren erfolgreich teil.

Berufliche Veränderungen und das aufgenommene Studium einiger Jugendspieler verteilten unsere Nachwuchsspieler über ganz Deutschland. Die Jugendarbeit erlosch weitgehend.

Die damalige Zeit prägte auch ein häufiger Wechsel der Spielstätte. Der SV 1932 Homburg-Erbach „wanderte“ vom „Haus Kiltau“ in den „Homburger Hof“, die „Hubertus-Schenke“, die „Erbacher Sport- und Spielhalle“, ins „Gasthaus Boßlet“, ins „Katholische Pfarrheim St. Michael“, ins „Nest“ der Pfarrgemeinde St. Michael, in den „Ratskeller“, in die „Jahnhütte“ und seit 2009 uns noch aktuell in das „Haus der Begegnung“, in dem wir uns jetzt seit vielen Jahren sehr wohlfühlen.

In dieser Zeit des Wanderns von Spiellokal zu Spiellokal war auch die Fluktuation bei den Vorsitzenden sehr hoch.

Nach dem Tod von Heinrich Rippel übernahmen folgende Mitglieder das Amt des Vereinsvorsitzenden: Richard Thomas, Kurt Schwender, Jörg Simons, Wolfgang Lang, Heinz Klein (bis 2006), Markus Backes (2006-2012) und der derzeitige Vorsitzende Michael Wilbert.

Ohne den unermüdlichen Einsatz von Heinz Klein sowohl als Spieler als auch als Vorsitzender wäre unser Verein damals ganz schlimmen Zeiten entgegengegangen.

Mit der Kulturgemeinde Jägersburg, Abteilung Schach wurde eine Spielgemeinschaft vereinbart, die von Günther Wentz geleitet und vorbildlich betreut wurde. Ihm danken wir nicht nur die Überlassung der Räumlichkeiten für unsere Rundenspiele, sondern auch für verschiedene vereinsinterne Festlichkeiten. Günther Wentz beherrscht die Fähigkeit Schach zu spielen, zu gewinnen und gleichzeitig noch drei Mannschaften mit Getränken zu versorgen, wird dabei nie aufbrausend oder unruhig. Ein herzliches Dankeschön dafür, lieber Günther!

Leider hat sich 2020 die Jägersburger Schachabteilung aufgelöst und seitdem dürfen wir die beider übrig gebliebenen Schachfreunde Günther Wentz und Gerald Dietze bei uns im Schachverein beherbergen.

In der „Nach-Rippel-Zeit“ hat sich von den Jugendlichen besonders Manfred Fischer sowohl als Turnierleiter als auch als Spieler nachhaltig für den Verein eingesetzt. Michael Wilbert und Frank Gaßner, dessen Vater Klaus sich schon als Turnierleiter für unseren Verein engagiert hatte, scheuen keine Kosten und Mühen, wenn es um den Erhalt des Vereins geht. Etwas später trat Markus Backes dem Schachverein 1932 Homburg-Erbach bei. Trotz starker beruflicher und familiärer Inanspruchnahme übernahm er den Vereinsvorsitz und Michael Wilbert engagierte sich als zweiter Vorsitzender.

Dieses hohe Engagement zeigte auch Dieter Tröß, dem als Spieler, Mannschaftsführer oder Kassierer – rundum als „Schachfeuerwehr“ – nichts zu viel wurde. Leider verstarb Dieter im Februar 2022 nach kurzer Krankheit.

Unser ältestes Mitglied Gustav Gottfreund stand bis 2010 als Ersatzspieler zur Verfügung. Sein analytisches Urteil hatte bei uns Gewicht, und das schon seit 1966. Leider ist 2022 Gustav Gottfreund im stattlichen Alter von 94 Jahren verstorben. Die schachlichen Erfolge von Rolf Gehlen aufzuführen, wäre einige Seiten nötig! Aber einfach gesagt, er kann’s! Rolf war schon seit 1969 unermüdlich für unseren Verein im Einsatz. Leider ist Rolf Gehlen 2020 verstorben!

Durch das hohe Engagement von Emil Eitel und die Mithilfe von Uwe Mick und Christoph Pfeiffer, erlebte unser Verein Anfang der 2000er eine Blütezeit unserer Schachjugend! Durch seine „Schulschach AGs“ an verschiedenen Schulen im Raum Homburg, konnte er viele Jugendlichen für das Schachspielen begeistern und wir zählten damals bis zu 32 Jugendlichen! Unter der Leitung von Emil Eitel konnten wir in verschiedenen Altersklassen einige Male die Saarlandjugendmeisterschaften gewinnen.

Von 2011 bis 2020 haben das Jugendtraining Karl-Otto Jung und Michael Wilbert übernommen. In diesen Jahren konnten wir uns zwischen 10 und 15 jugendlichen Spieler erfreuen, mit denen wir meist 2 Mannschaften in der Saarländischen Jugendmannschaftsmeisterschaft stellen können.

Seit der Generalversammlung 2020 wurde wieder ein hauptamtlicher Jugendwart gewählt. Markus Bausch wird ab sofort das Amt übernehmen. Dadurch erhoffen wir uns einen neuen Aufwind bei der Jugendarbeit.

Seit 2020 machen Markus Bausch und Michael Wilbert das Jugendtraining. Durch das kontinuierliche Trainingsangebot können wir aktuell (Stand 10.2023) uns über 20 Jugendliche erfreuen. In der Saarländischen Jugendligen spielen gemeinsam mit Kirkel in allen Jugendklassen (U12, 14, 16, 20). 2023 verstärk Franz Rivinius das Trainergespann. Somit lässt sich ein noch intensiveres und gezieltes Training gestallten.

Einen nicht zu unterschätzenden Beitrag leisten auch die Mannschaftsführer, die sich um die Organisation der Mannschaftsspiele kümmern. Aktuell zur Saison 2023/24 betreut Michael Hoefert die 1. Mannschaft, Günther Wentz die 2. Mannschaft und Markus Backes die 3. Mannschaft.

Unser derzeitiger Vereinsvorsitzender Michael Wilbert begleitet sein Amt seit 2012. In dieser Zeit war er neben seiner Tätigkeit als Vereinsvorsitzender auch noch verantwortlich als Pressewart, Turnierleiter und Jugendwart. Seinem Engagement haben wir es in den letzten Jahren zu verdanken, dass der Verein positiv in die Zukunft blicken kann.

Einmal im Monat findet ein professionelles Training durch den ehemaligen Bundesligatrainer Karl-Otto Jung statt.

Verfasser: Emil Eiltel (06.10.2007)

Aktualisierung: Michael Wilbert (22.10.2021, 14.10.2023)

Aktualisierung: Frank Gaßner (20.02.2022)